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Channel: Bücher Archive - Camera Austria
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Özlem Altin: Dance

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Özlem Altin entwickelt ihre Bücher ebenso wie ihre Ausstellungen aus ihrer Sammlung an Bildern, gefundenen wie eigenen. Ausgehend von dieser Sammlung erarbeitet sie Versuchsanordnungen, in denen die Bilder nicht einfach aufeinanderfolgen, sich ablösen oder überlagern, sondern eine jeweils eigene Position einnehmen, sei es zu den sie umgebenden oder auch gegenüber anderen Bildern, um einen Raum für unsere eigene Lektüre zu eröffnen. So sind Altins Bücher wie eine Bühne organisiert, auf der ein Stück zur Aufführung gelangt, das erst in der Aufführung selbst entsteht. Zugleich offen und präzise, entstehen Bildensembles, die Gemeinsamkeiten zwischen Bildern auflösen, an anderer Stelle aber neue Gemeinsamkeiten herstellen, die bis dahin nicht zu sehen waren. Dieses Buch geht auf eine Ausstellung bei Camera Austria im Jahr 2017 zurück. Manches Bildmaterial hat die Künstlerin im Archiv von Camera Austria gefunden, ihrer eigenen Sammlung hinzugefügt, überarbeitet, neu montiert und in ihre besondere Choreografie des Visuellen integriert – ein Bildraum voller Resonanzen, Assoziationen und auch voller Unruhe.


Horáková + Maurer: TPX-Index

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Die in diesem Buch erstmals veröffentlichten Arbeiten gehen auf die Jahre 1996 bis 2000 zurück, in denen sich Tamara Horáková und Ewald Maurer intensiv mit den Eigenschaften des titelgebenden Polaroid-Röntgen-Sofortbildfilms beschäftigten, der aus einem medizinischen Anwendungsbereich stammt oder aus einem sicherheitstechnischen Bereich. Es handelt sich um eine Aufnahmetechnik, die durch die Dinge hindurchsieht und eine gewisse Wahrheit dieser Dinge zu repräsentieren vorgibt. Damit eröffnen Horáková + Maurer ein »Spiel« zwischen Verfahren, Darstellung, Wahrnehmung und Lesbarkeit, das die fotografischen Bilder an einer Grenze ihrer Repräsentationsmöglichkeiten ansiedelt. Die Beziehungen zwischen Fotografie und Darstellbarkeit werden an dieser Grenze instabil und einer experimentellen Befragung unterzogen. Die KünstlerInnen verschränken den Produktions- und den Reproduktionsvorgang derart ineinander, dass die fotografischen Bilder quasi an deren Schnittstelle entstehen, als eine Überlagerung, manchmal auch als eine Störung. Ihre Praxis ist in diesem Sinn zugleich theoretisch und so konkret wie möglich – sie nehmen dadurch seit vielen Jahren eine außergewöhnlich eigenständige Position ein, das Fotografische zugleich zu denken und es zu zeigen.

Martin Behr, Martin Osterider: Triester 13

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Seit 2003 werden von den beiden 1964 in Graz geborenen Künstlern Martin Behr und Martin Osterider unabhängig voneinander in regelmäßigen Abständen fotografische Streifzüge durch die Triestersiedlung im Grazer Stadtteil Gries unternommen, in dem beide aufwuchsen. Sie folgen dabei Familienspazierwegen ihrer Kindheit – die »lange« und die »kurze« Runde. »Triester« ist ein seltenes Langzeitprojekt einer offenen Dokumentation, die keine Zuschreibungen oder Interpretationen vornimmt und auch keine Authentizität für sich in Anspruch nimmt, sondern ein Interesse an den Lücken und Brüchen zwischen Erinnerung, Erfahrung, Geschichte und Gegenwart zeigt, wodurch eine Erzählung im Entstehen begriffen ist, die einer zwar unvollständigen, aber nachhaltigen Kartografie in der Zeit ähnelt.

Für den Band 13 hat der ebenfalls in der Triestersiedlung aufgewachsene, seit Jahren in Los Angeles lebende Künstler Hubert Schmalix die Kuratorenrolle übernommen. Aus der Hunderte Fotos umfassenden Jahresproduktion von Behr und Osterider wählte der heute 65-Jährige die vorliegende Fotostrecke aus.

 

Karina Nimmerfall: Indirect Interviews with Women

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Für ihr Projekt »Indirect Interviews with Women« hat Karina Nimmerfall im Mass Observation Archive der Universität Sussex recherchiert und Interviews ausgewählt, die im Jahr 1941 – während der Bombardierung Londons – mit Frauen über deren Lebenssituation, ihre Wünsche und Hoffnungen für die Zeit nach dem Krieg geführt wurden. Diesen –
redigierten – Interviews stellt sie Fotografien gegenüber, die in jenen Stadtteilen aufgenommen wurden, in denen auch die Interviews stattfanden. In unterschiedlichen Registern – Sprache und Bild – werden vergangene Zukunftsvorstellungen einer Gegenwart gegenübergestellt, die sich kaum aus jenen ableiten lässt. Sosehr das Projekt auf einer umfangreichen Recherche beruht, besteht es im Wesentlichen aus einer wohlkalkulierten Leerstelle. Die Montagen in »Indirect Interviews with Women« erklären nicht, sie spannen Zeit und Raum als Widersprüche auf, als eine Kollision, als einen Konflikt, der nicht aufgelöst werden kann. Mit Bertolt Brecht könnte man davon sprechen, dass die Wirkung Nimmerfalls Arbeit, wie die jeder Montage, darin besteht, die Botschaft, die sie vermeintlich transportiert, in eine Krise zu stürzen. Um welche, um wessen Krise aber handelt es sich?

Heidi Specker: Fotografie

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Fassadenausschnitte, das Kopftuch einer Freundin auf Reisen, eine Silberschale in der Wohnung Giorgio de Chiricos in Rom –  ein paar wenige Bilder und ein Text stecken in diesem Buch das Terrain ab, in dem die fotografischen Strategien von Heidi Specker ins Spiel gebracht werden. Fotografie bietet ihr die Möglichkeit, die Hierarchien zwischen Geste, Materie, Material, Oberfläche und Körper aufzulösen und dies alles einem Vergleich zu unterziehen. In ihren Projekten wird der Zugriff sichtbar, den sie mit und durch ihre Bilder vornimmt, die Art und Weise ihrer Reflexion des Sichtbaren und die Versuche, eine spezifische ästhetische Strategie zu entwickeln. Dabei setzt sie mitunter eine Poetik des Sichtbaren frei, um eine Art Disharmonie zwischen Bild und Gegenstand zu befragen wie auch das Vermögen der fotografischen Bilder, deren Wirkung wir alle teilen.

Ines Schaber: Notes on Archives 4. Dear Jadwa

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In 2008, an exhibition opened at the Umm el-Fahem Art Gallery, Israel, that focused on the launching of a new on photographic archive: “Memories of a Place: The Photo-Archives graphic History of Wadi ‘Ara, 1903–2008.” Notably, the archive used a series of historical images from existing archives, often giving them different captions that retrieve lost histories in the area. This archive exemplifies the possibilities that can result from the critique of institutional image archives: that rethinking archival arrangements can bring to light legible traces of suppressed histories.

The concept of the archive of the Umm el-Fahem Art Gallery concentrates on the notion of place rather than on the identity of a photographer or a person being shown. This became the point of departure for the artwork Dear Jadwa, by Ines Schaber. How could one write a history of a place through images? How could one deal with what might be excluded by it? What would happen if there was a need for images that would not fit into the concept of the newly established archive?

The latter was the case with two photographs of the Arab Ladies’ Union meeting in Jerusalem in 1944, images found originally in the Matson Collection. In Dear Jadwa, both images are shown along with a letter addressed to a woman who is pictured in both. The photographs are accompanied by an interview with Dr. Mustafa Kabha, cocurator of the exhibition and archive “Memories of a Place,” and a text by Schaber reflecting on the making of the archive.

Notes on Archives 1–5

Notes on Archives is a series of publications by artist Ines Schaber about archives and the practices we conduct in relation to them. Produced over the course of more than ten years, the publications feature a series of case studies, research, concrete projects, and reflections on the questions and problems that image archives pose today. The aim of the work is not to find or create another institutional archive per se, but to develop a practice in which the set of problems that archives produce is in fact part of the process one engages in.

The artist understands the archive as a place of negotiation and writing. “There is no political power without control of the archive, if not of memory. Effective democratization can always be measured by this essential criterion: the participation in and the access to the archive, its constitution, and its interpretation,” writes Jacques Derrida.

Ines Schaber: Notes on Archives 2. Culture Is Our Business

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In the process of transferring analog material to digital data banks, small independent archives are often not able to keep up with bigger, economically driven archives, such as stock-image companies.
Notes on Archives 2: Culture Is Our Business considers the case of Willy Römer, who in 1919 took a photograph of the street battles in the media district of Berlin during the German Revolution. Circulating widely throughout the twentieth century, Römer’s photograph in 2004 came to be owned simultaneously by a number of archives. Among them were the commercial stock-image agency Corbis, founded by Bill Gates, and the Agentur für Bilder zur Zeitgeschichte (Agency for images on contemporary history), an independent organization established by photo historian Diethart Kerbs. Both Corbis and Kerbs’s agency handle and make available the same image based on extremely different concepts and working processes. The book considers the complex issues around these two agencies. At stake in these differences are how the image’s story should be told, and how this telling is embedded in the viewing and understanding of history. This publication includes material from the artwork “Culture Is Our Business” by Ines Schaber along with a conversation with Diethart Kerbs and a text by Reinhard Braun.

Notes on Archives 1–5

Notes on Archives is a series of publications by artist Ines Schaber about archives and the practices we conduct in relation to them. Produced over the course of more than ten years, the publications feature a series of case studies, research, concrete projects, and reflections on the questions and problems that image archives pose today. The aim of the work is not to find or create another institutional archive per se, but to develop a practice in which the set of problems that archives produce is in fact part of the process one engages in.

The artist understands the archive as a place of negotiation and writing. “There is no political power without control of the archive, if not of memory. Effective democratization can always be measured by this essential criterion: the participation in and the access to the archive, its constitution, and its interpretation,” writes Jacques Derrida.

Ines Schaber: Notes on Archives 1. Obtuse, Flitting By, and in Spite of All—Image Archives in Practice

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In recent decades, artists, photographers, curators, and critics have caught archive fever. Archives and their processes have dominated the discussions in and around photography, with particular consequences for documentary and artistic practices. Following these debates, Notes on Archives 1: Obtuse, Flitting By, and in Spite of All—Image Archives in Practice starts with the assumption that an archive today is not only a place of storage but also a place of production, where our relation to the past is materialized and where our present writes itself into the future.
This book explores the difficulties for documentary and artistic practice in and with the archive, and revolves around four key questions: What is the relation between an image and language? What is an author or an owner of an image? What is missing in the archive? And what is an active archive?
In considering these subjects, this book also examines the work of artists, photographers, and makers of archives whose practices in particular have challenged or modeled a different handling of images. These key examples include Dorothea Lange, Richard Wright, Lisa Oppenheim, the Atlas Group, Walid Raad and the Arab Image Foundation, John Berger, Jean Mohr and Edward Said, David Goldblatt, Malek Alloula, Gitte Villesen, Tom Nicholson, Allan Sekula, Harun Farocki, and Aby Warburg. Throughout the book, as these practitioners might suggest, if one starts from the need to preserve an image’s full contextual and historical dimensions, the very structure of archives may need to change.

Notes on Archives 1-5

Notes on Archives is a series of publications by artist Ines Schaber about archives and the practices we conduct in relation to them. Produced over the course of more than ten years, the publications feature a series of case studies, research, concrete projects, and reflections on the questions and problems that image archives pose today. The aim of the work is not to find or create another institutional archive per se, but to develop a practice in which the set of problems that archives produce is in fact part of the process one engages in.

The artist understands the archive as a place of negotiation and writing. “There is no political power without control of the archive, if not of memory. Effective democratization can always be measured by this essential criterion: the participation in and the access to the archive, its constitution, and its interpretation,” writes Jacques Derrida.


Ines Schaber: Notes on Archives

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Notes on Archives is a series of publications by artist Ines Schaber about archives and the practices we conduct in relation to them. Produced over the course of more than ten years, the publications feature a series of case studies, research, concrete projects, and reflections on the questions and problems that image archives pose today. The aim of the work is not to find or create another institutional archive per se, but to develop a practice in which the set of problems that archives produce is in fact part of the process one engages in.

The artist understands the archive as a place of negotiation and writing. “There is no political power without control of the archive, if not of memory. Effective democratization can always be measured by this essential criterion: the participation in and the access to the archive, its constitution, and its interpretation,” writes Jacques Derrida.

Stephanie Kiwitt: Máj/My

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An der Národní Třída (Straße des Volkes) in Prag steht ein Kaufhaus, das 1975 eröffnete und bis zum Ende des Sozialismus »Máj« hieß: der Monat Mai. Heute sagt man eher »květen« für den fünften Monat des Jahres, »máj« ist ein älteres romantisches Wort. Im Tschechischen ist es zudem eng verbunden mit dem berühmten gleichnamigen Gedicht von Karel Hynek Mácha aus dem Jahr 1836. 1996 übernahm die britische Supermarktkette Tesco das Kaufhaus und nennt es seit 2009 »My«. Interpretiert man diesen neuen Namen als das englische Wort »meins«, bezieht er sich auf ein Individuum. Es ist sicher kein Zufall dass dieser englische Name genauso klingt wie der alte tschechische. Würde man ihn jedoch als tschechisches Wort aussprechen, was allerdings niemand tut, klingt er ganz anders. Dann bedeutet er »wir« und bezieht sich auf eine Gemeinschaft. Seit 2017 hat Tesco wegen zu hohen Verlusten einige seiner Filialen in Tschechien verkauft, unter anderem im Frühjahr 2018 auch das Kaufhaus »My«.

 

Fotografiert in Prag von November 2015 bis Juni 2018

Alice Maude-Roxby, Stefanie Seibold: Changing New York / Censored Realities. The complete reclaimed texts of art critic and political journalist Elizabeth McCausland intended for photographer Berenice Abbott’s 1930s seminal book Changing New York

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Die Forschung zu weiblichen/sapphischen Kollaborationen der Moderne deckt fortlaufende Prozesse der »Auslöschung« oder des »Aus-der-Kunstgeschichte-heraus-Schreibens« weiblicher Protagonistinnen auf. Ein Beispiel ist die von Dutton publizierte Buchausgabe des Projekts »Changing New York« der Fotografin Berenice Abbott und der Autorin Elizabeth McCausland aus dem Jahr 1939. Es ist kaum bekannt, dass Dutton sowohl die Originaltexte, die McCausland zu Abbotts Fotografien geschrieben hatte, als auch die von den beiden entwickelte innovative Text-Bild-Gestaltung ablehnte. Stattdessen entschied sich der Verlag für eine konservative Gestaltung und redigierte McCauslands Texte so radikal, dass lediglich knappe, inhaltsleere, mit den Originaltexten kaum mehr vergleichbare Bildunterschriften übrigblieben. So verflachte er auch die Sicht auf Abbotts Fotografien, die in der publizierten Version nur mehr wie Illustrationen eines New-York-Stadtführers erschienen.

Im Museum of the City of New York stießen Alice Maude-Roxby und Stefanie Seibold auf das vollständige Konvolut der Originaltexte, die Elizabeth McCausland, eine Kommunistin und sozialkritische Journalistin sowie langjährige Partnerin Abbotts, für das Buch geschrieben hatte. Im Archiv waren sie seit 1939 intakt und mehr oder weniger unberührt geblieben. Die kritischen Texte verorten die Fotografien im größeren politischen und sozialen Kontext der Großen Depression in den USA der 1930er-Jahre. In ihrem ursprünglichen Konzept hatten Abbott und McCausland die Texte und die Fotografien in Bezug auf die Produktion von Wissen und/oder als Werkzeug kritischer Reflexion in gleicher Weise gewürdigt. Das Buch sollte die erschütternden sozialen Bedingungen und Ungleichheiten des New Yorks der 1930er-Jahre kommentieren.

McCauslands vollständige Texte erscheinen nun erstmals in dem Buch Changing New York / Censored Realities in der Edition Camera Austria. Ein Index ermöglicht es den Leser*innen, jeden der 100 Originaltexte den entsprechenden Fotografien Berenice Abbotts zuzuordnen, die in der ersten Changing New York-Ausgabe von Dutton und in späteren von Dover publiziert wurden. Ein ausführlicher Text und mehrere Originalbriefe geben Einblick in die Recherche der beiden Autorinnen und in die Geschichte dessen, was sie im Rahmen eines größeren Rechercheprojekts als »Sapphic Modernity« bezeichnen.

 

Alice Maude-Roxbys Tätigkeiten als Autorin und Kuratorin sowie ihre fotografische Praxis sind in »live« und »ortsspezifisch« ausgeführte Untersuchungen von Fragen zur Fotografie- und Kunstgeschichte eingebettet. Diese umfassen Interviews und die Recherche in Archiven. Zu ihren Publikationen zählen Anti-Academy (John Hansard Gallery), Marcia Farquhar’s 12 Shooters (Live Art Development Agency), Performing Memory (Kunstraum Niederösterreich, Wien), Live Art on Camera (John Hansard Gallery), On Record: art, advertising and the actions of Gina Pane (Artwords Press) und »The Delicate Art of Documenting Performance« in: Art, Lies, and Videotapes: Exposing Performance (Tate Liverpool). Zusammen mit Stefanie Seibold erarbeitet sie derzeit das Ausstellungsprojekt »Sapphic Modernism: resist, be modern (again)«, zu sehen 2019 in der John Hansard Gallery. Sie ist Fine Art Programme Leader an der Middlesex University.

Stefanie Seibold ist eine in Wien ansässige Künstlerin. Sie arbeitet in den Bereichen Performance, Installation, Objekt, Archiv, Video, Sound und Text. Ihre Praxis umfasst zudem kuratorische Ansätze und Projekte. Sie ist Co-Autorin des Kompendiums Performance in Vienna since the 1960s, in dem bedeutende weibliche und queere Positionen präsentiert sind. Zusammen mit Alice Maude-Roxby erarbeitet sie derzeit das Ausstellungsprojekt »Sapphic Modernism/Transatlantic Crossings«. Ihre Arbeiten waren in unterschiedlichen Institutionen zu sehen, darunter das De Appel arts centre, Amsterdam, das 21er Haus, Wien, die Akademie der Künste, Berlin, Camera Austria, Graz, der Württembergische Kunstverein, Stuttgart. Derzeit lehrt sie an der Akademie der bildenden Künste in Wien Performancekunst und Bildhauerei.

 

Mit freundlicher Unterstützung von:

Bundeskanzleramt Österreich BKA
Stadt Graz und Steiermärkische Landesregierung
Akademie der bildenden Künste Wien
Middlesex University

Camera Austria International. Labor für Fotografie und Theorie

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Das Ziel dieser Publikation ist es, die künstlerischen und institutionellen Entscheidungen, die für die Arbeit von Camera Austria prägend waren, sichtbar zu machen – sichtbar durch zahlreiche Ausstellungen und Symposien »zur Fotografie« und seit 1980 durch die Zeitschrift Camera Austria International. Das »Labor« Camera Austria – ein Netzwerk von Fotograf*innen, Akademiker*innen und Kunstkritiker*innen aus aller Welt – hat die fotografische Kultur sowohl international als auch regional geprägt. Im Mittelpunkt des Buches stehen Positionen von Künstler*innen, die Camera Austria in Ausstellungen gezeigt hat und die wiederum ihre Arbeiten auf Symposien präsentiert sowie Beiträge zur Zeitschrift beigesteuert haben. Diese Publikation begleitete die gleichnamige Ausstellung im Museum der Moderne Salzburg, 24. November bis 2018 bis 4. März 2019.

Maria Hahnenkamp. Was heißt hier: Photographie?

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Maria Hahnenkamp setzt sich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten des fotografischen Dispositivs auseinander, indem sie unterschiedliche Blickregime, Schatten- und Spiegelformationen in der Konstruktion von (nicht nur weiblicher) Identität in den Mittelpunkt rückt. In ihren fotografischen, textuellen und haptischen Arbeiten führt uns Hahnenkamp durch verschiedene Reduktionen des Abgebildeten und thematisiert nicht nur den Inhalt der Bilder, sondern auch deren Funktionsweise und sozialen Gebrauch. Sie unterwirft den Prozess der Sichtbarwerdung durch eine intensivierte mediale Reproduktion gleichzeitig einer psychoanalytischen Introspektion, um den Machtmissbrauch in der Zirkulation von Frauenbildern zu verdeutlichen. Hahnenkamps Bilder erzählen Geschichten von der Gewalt gegen das Weibliche sowie seiner Negation und arbeiten sich am Medium der Fotografie ab. Durch die Infragestellung des Abbildhaften in sowohl formaler als auch inhaltlicher Hinsicht formuliert sie eine Kritik am Begehren, bei der der weibliche Körper und die fotografische Apparatur beziehungsweise ihr Ergebnis auf ihre grundlegenden Gegebenheiten hin untersucht und offengelegt werden.

Sowohl das Buch als auch die Ausstellung gehen auf ein langjähriges Interesse an Maria Hahnenkamps Arbeit zurück.

Maria Hahnenkamp, 1959 in Eisenstadt (AT) geboren, lebt und arbeitet in Wien (AT). Einzelausstellungen umfassten u. a.: »Werkschau XXI«, Fotogalerie Wien; Galerie Andrea Jünger (beide Wien, 2016); Nexus Kunsthaus, Saalfelden (AT, 2013); Salzburger Kunstverein, Salzburg (AT, 2008); Galerie Krobath Wimmer, Wien (2007); Galerie Praz-Delavallade, Paris (FR, 2005); »Transparency «, MAK-Galerie, Wien (2002). Beteiligung an den Ausstellungen: »Women Now«, Austrian Cultural Forum, New York (US, 2018); Dom Museum Wien (permanent seit 2017); Zacherlfabrik, Wien (2011); »Die Macht des Ornaments«, Belvedere, Wien (2009); »Erblätterte Identitäten – Mode, Kunst, Zeitschrift«, Stadthaus Ulm (DE, 2006). 2007 erhielt Maria Hahnenkamp den Würdigungspreis für künstlerische Fotografie der Republik Österreich, 1995 den Msgr. Otto Mauer-Preis.

 

Martin Behr, Martin Osterider: Triester 14

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Seit 2003 werden von den 1964 in Graz geborenen Künstlern Martin Behr und Martin Osterider unabhängig voneinander in regelmäßigen Abständen fotografische Streifzüge durch die Triestersiedlung im Grazer Stadtteil Gries unternommen, in dem beide aufwuchsen. Sie folgen dabei Wegen, die ihnen aus der Kindheit vertraut sind. Seit 2013 erscheint das Projekt »Triester« als Publikationsreihe in der Edition Camera Austria, als ein unabgeschlossenes und unabschließbares Bildarchiv über einen Stadtteil, als Vermessung eines Raumes, den es immer wieder nicht mehr gibt und der dennoch immer zeitgenössisch erscheint. Jeder Stadtteil, jede städtische Gegend hat ihr unausgesprochenes und inoffizielles Gravitationszentrum, einen Ort, über dessen Bedeutung man sich erst im Laufe der Zeit klar wird. Das Gasthaus Buchmesser ist ein solches Gravitationszentrum. Eröffnet 1955, erscheint es heute wie aus der Zeit gefallen zu sein oder einer anderen Zeit anzugehören. Vielleicht eignet sich dieser Ort gerade deswegen dafür, über die Verwerfungen der Gegenwart in Bildern zu spekulieren.

Stefan Pente, Ines Schaber: Notes on Archives 5. Unnamed Series

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Unnamed Series features a succession of artworks provoked by photographs that art historian Aby Warburg had taken as part of his travels to the Hopi Indians in 1898. Warburg noted that the images should never be published, but in the 1990s, the Warburg Institute in London made the images available as part of a glossy hardcover book. The book circulates around a series of aspects that this famous encounter evokes.

Notes on Archives 1–5

Notes on Archives is a series of publications by artist Ines Schaber about archives and the practices we conduct in relation to them. Produced over the course of more than ten years, the publications feature a series of case studies, research, concrete projects, and reflections on the questions and problems that image archives pose today. The aim of the work is not to find or create another institutional archive per se, but to develop a practice in which the set of problems that archives produce is in fact part of the process one engages in.

The artist understands the archive as a place of negotiation and writing. “There is no political power without control of the archive, if not of memory. Effective democratization can always be measured by this essential criterion: the participation in and the access to the archive, its constitution, and its interpretation,” writes Jacques Derrida.


Ines Schaber: Notes on Archives 3. Picture Mining

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In digital data banks, images travel more frequently from one archive to another than they did in analog archives. Sometimes images that are in the public domain are taken by commercial stock-image agencies and offered for sale. This is the case for a series of images of breaker boys in Pennsylvania that Lewis Hine made in the 1910s as part of his series on child labor. The images are both digitally available for free from the Library of Congress in Washington, D.C., and for a fee from Corbis, Bill Gates’s stock-image company, which offered them for sale until it ceased operations in 2016.

Hine’s work was made in the tradition of social documentary photography and with the belief that visual facts can both engender empathy and shape public opinion. Our contemporary understanding of how images are able to produce knowledge is far more ambivalent. The images of the breaker boys offered for sale on the Corbis website manifests an uncanny relationship—not only between the images of a labor struggle and the site of their recent commercialization but also between two distinct moments in the history of the medium of photography.

Notes on Archives 1–5

Notes on Archives is a series of publications by artist Ines Schaber about archives and the practices we conduct in relation to them. Produced over the course of more than ten years, the publications feature a series of case studies, research, concrete projects, and reflections on the questions and problems that image archives pose today. The aim of the work is not to find or create another institutional archive per se, but to develop a practice in which the set of problems that archives produce is in fact part of the process one engages in.

The artist understands the archive as a place of negotiation and writing. “There is no political power without control of the archive, if not of memory. Effective democratization can always be measured by this essential criterion: the participation in and the access to the archive, its constitution, and its interpretation,” writes Jacques Derrida.

Oliver Ressler (Hg.): Barricading the Ice Sheets. Künstler*innen und Klimaaktivismus im Zeitalter der unumkehrbaren Entscheidung

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Die Mitwirkung von Künstler*innen an sozialen Bewegungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Vor nicht allzu langer Zeit arbeiteten sie meist eher am Erscheinungsbild mit, indem sie Transparente, Poster, Websites und so weiter entwarfen. Mittlerweile aber nehmen Künstler*innen und Kulturschaffende eine zunehmend zentrale Rolle ein, sei es als Sprecher*innen, oder bei der Konzeption von Medientaktik und genereller Strategie. Die vier Essays in diesem Band setzen sich ohne Illusion oder Resignation mit dieser Tatsache auseinander und diskutieren den möglichen Beitrag von Kunst, wobei sie sich der damit verbundenen Schwierigkeiten klar bewusst sind.

Oliver Ressler ist ein Künstler, der Installationen, Projekte im öffentlichen Raum und Filme zu Themen wie Ökonomie, Demokratie, der Klimakrise, Formen des Widerstands und gesellschaftlichen Alternativen realisiert. Seine 33 Filme wurden auf der ganzen Welt gezeigt. www.ressler.at

Martin Behr, Martin Osterider: Triester 15

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Seit 2003 werden von den beiden 1964 in Graz geborenen Künstlern Martin Behr und Martin Osterider fotografische Streifzüge durch die Grazer Triester-Siedlung unternommen, in der die beiden aufwuchsen. Sie folgen dabei Wegen, die beide in der Kindheit oftmals bei Spaziergängen mit der Familie gegangen sind. Seit 2013 erscheint »Triester«
als Publikationsreihe in der Edition Camera Austria, als ein unabschließbares Bildarchiv über einen Stadtteil, als Vermessung eines öffentlichen Raumes, den es immer wieder nicht mehr gibt und der deshalb wandelbar und immer zeitgenössisch erscheint. Das Bildarchiv der beiden Künstler reicht jedoch weiter zurück. Band 15 dieser Publikationsreihe zeigt eine Auswahl von Bildern aus den Familienarchiven und weist damit in eine Zeit zurück, in der Fotografie in ganz unterschiedlichen Formaten, Materialitäten und Verwendungsweisen Teil familiärer Alltagskulturen wurde. Es geht nicht um Nostalgie, sondern um die Rekonstruktion eines sich verändernden Verhältnisses von Öffentlich und Privat, das immer schon durch Bilder bestimmt wurde.

Triester 15 – Presseinformation

Der 15. Band der »Triester«-Reihe, die von den Grazer Künstlern Martin Behr und Martin Osterider initiiert wurde, widmet sich historischen Aufnahmen aus der Triestersiedlung im Stadtbezirk Gries. Aus den reichhaltigen Familienarchiven der beiden Künstler wurden Bilder aus rund sechs Jahrzehnten ausgewählt. Die Fotograf*innen sind entweder Eltern, Geschwister oder Freunde und Bekannte der beiden Familien. Die in Triester 15 publizierten Fotografien stammen aus einer Zeit, in der es noch keine konkreten Pläne für das »Triester«-Projekt gab; der Band ist als fotografisches Prequel zu der Publikationsreihe in der Edition Camera Austria zu verstehen.

Triester 15 umfasst Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Jugendtagen von Martin Behr und Martin Osterider, die sie einst selbst in improvisierten Fotolabors entwickelt haben. Andere Bilder stammen von einem Pressefotografen, von Familienmitgliedern, von Nachbarn. In diesen stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Siedlung wird zur Kulisse. Die Bonus Photo-Bilder der Firma Kodak wiederum verströmen das Flair der 1970er-Jahre. Das zweite, kleinere Foto auf einem solchen Bonus Photo-Streifen konnte ausgeschnitten und verschenkt werden. Zu den Motiven zählen der erste Schultag, die Erstkommunion, aber auch die Aussicht vom Balkon. Letztere wurde immer wieder auch in Sofortbildern, die zu dieser Zeit noch eine technische Innovation darstellten, dokumentiert.
Mit traditionellen Farbfilmen wurde das Leben der Generationen miteinander – Spiel und Gartenarbeit der Großeltern und ihrer Enkelkinder – festgehalten: Fotografie als Medium des Bewahrens von Alltagsszenerien.

Bereits viele Jahre vor der Idee zum »Triester«-Projekt unternahmen Behr und Osterider in ihrem Lebensumfeld (und unabhängig voneinander) mit der Kamera architektonische Recherchen. Sie widmeten sich den baulichen Besonderheiten der Triestersiedlung – etwa der Justizanstalt Karlau, dem Schlachthofgelände, den Betonwüsten der Peripherie – oder dokumentierten längst geschlossene Lebensmittelläden oder Putzereibetriebe wie die Record Kleiderreinigung. Trotz ihrer formalen wie inhaltlichen Unterschiede fügen sich die Fotografien in Triester 15 zu einer Art Kaleidoskop des Privaten, das die Atmosphäre der Triestersiedlung vermittelt und gleichzeitig auch Geschichten darüber erzählt, wie sich die Verwendung von Fotografie im privaten Kontext über die Jahrzehnte verändert hat.

Vom Foto, das dem Testen des neu erworbenen Teleobjektivs dient und einem Überwachungsfoto ähnelt, bis hin zu eindeutigen Hinweisen für die Nachbarschaft: »Hier ist kein Hundeclo!!«. Von Experimenten mit vierfacher Bildanordnung bis hin zu Naturstudien im industriellen Ambiente: Triester 15 taucht ein in den Bilderfundus der Vergangenheit und ermöglicht die Auseinandersetzung mittels subjektiver Blicke auf die Triestersiedlung und deren Bewohner*innen sowie mit unterschiedlichen Formaten und Materialitäten der Fotografie.
»Es geht nicht um Nostalgie, sondern um die Rekonstruktion eines sich verändernden Verhältnisses von Öffentlich und Privat, das immer schon durch Bilder bestimmt wurde«, wie Reinhard Braun (Camera Austria) schreibt.

Isa Rosenberger . . . das weite Land, woher sie kommt

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Anhand eines Tanzabends von Gertrud Kraus im April 1934 im Volksheim Ottakring in Wien erzählt Isa Rosenberger mit ihrem Projekt ». . . das weite Land, woher sie kommt« von der rigorosen Suche nach Antworten, sie lädt uns ein, mit ihr zu suchen, um mit ihr verstehen zu wollen. Die Künstlerin entfaltet eine Geschichte, die von den Lücken her erzählt wird und sich bis in die Gegenwart erstreckt. Sie erzählt von Aufbruch – von künstlerischem Ausdruck und Träumen einer neuen Zeit – ebenso wie von Flucht, Migration und Neubeginn, davon, wie das an einem Ort zum Mythos werden und wie es an einem anderen wiederum in Vergessenheit geraten konnte. Und sie fragt, was all das heute für uns bedeuten kann. Wie imaginieren wir uns heute eine andere Bildung, eine andere Bewegung, eine gleichere, freiere, solidarischere Zukunft? 

Sabine Bitter & Helmut Weber, Guests & Hosts (Hg.): Unsettling Educational Modernism. Simon Fraser University, Vancouver

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Die ikonischen Architekturen der brutalistisch modernistischen Megastruktur der Simon Fraser University in Vancouver, Kanada, die in den 1960er Jahren vom Architekten Arthur Erickson erbaut wurden, sind der Schauplatz des künstlerischen Forschungsprojekts der in Vancouver und Wien lebenden Künstler*innen Sabine Bitter und Helmut Weber zur Geschichte dieses »radikalen Campus« und seiner gebauten Umgebung.
Die kollaborative Forschungsgruppe »Guests & Hosts – Gäste & Gastgeber«, die von Bitter & Weber und der Métis-Wissenschaftlerin June Scudeler gemeinsam mit der Métis-Studierenden Treena Chambers, der Kanien’kehá: Ka (Mohawk) Studierenden Toni-Leah Yake sowie den Künstler*innen und Studierenden Rachel Warwick und Hannah Campbell gebildet wurde, stellt das Narrativ dieses sogenannten »radikalen Campus« infrage, der einst von experimentellen Konzepte des Lernens und Lehrens geprägt war.
Ihre Arbeit nutzt dabei die Räume einer siedlerkolonialistischen Institution und wechselnde Perspektiven, um vorherrschende westliche Konzepte von Pädagogik und Wissen zu verunsichern und zu hinterfragen. In der Kombination von Fotomaterialien aus den Archiven mit Architekturfotografien der Künstler*innen und performativen Eingriffen der Gruppe in die institutionellen Räume werden eher Ansprüche auf den Ort, als auf Räume für indigene Arten des Wissens und Lernens erhoben und aufgeführt.

Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Bildungsschock – Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren (bis auf Weiteres verschoben) Haus der Kulturen der Welt, Berlin.

Die Reihe Bildungsmoderne/Educational Modernism erscheint in Kooperation mit adocs, Hamburg.

 

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